Wie man den Fortschritt eines Projektes misst: Ein Leitfaden für Einsteiger*innen

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Lisa Feldmann - Mo., 08. Dez. 2025

In Projekten der Entwicklungszusammenarbeit stellt sich immer wieder eine zentrale Frage: Woran erkennen wir, ob wir Fortschritte machen und ob wir uns in die richtige Richtung bewegen, um die geplanten Ergebnisse zu erreichen? Das wirkungsorientierte Monitoring von Fortschritten hilft Projektteams, auf Kurs zu bleiben, Rechenschaft abzulegen und – vor allem – zu lernen, was funktioniert und was nicht.

Beginnen wir mit den Grundlagen.

Definiere, was „Fortschritt“ für dein Projekt bedeutet

Bevor Fortschritte gemessen werden können, braucht es Klarheit darüber, welche Ergebnisse das Projekt bis wann erreichen soll. Unterscheide zwischen Aktivitäten (was du tust), Outputs (was du lieferst), Outcomes (die Veränderungen, die du in Verhalten, Fähigkeiten oder Bedingungen sehen möchtest) und Impacts (langfristige, umfassendere Veränderungen in Gesellschaft, Wirtschaft oder Umwelt).

Die Matrix, die mit diesen Informationen entsteht, wird als Logframe (Wirkungslogikmatrix) bezeichnet. Ein Logframe bietet eine klare, logische Übersicht darüber, wie Inputs und Aktivitäten zu bestimmten Outputs führen, daraus die erwarteten Outcomes entstehen und diese schließlich zu einem übergeordneten, langfristigen Impact beitragen.

Zum Beispiel:

Visual of example activities, outputs, outcomes and impacts

Verwende einfache, klare Indikatoren

Indikatoren sind Werkzeuge, mit denen wir Fortschritte auf jeder Ebene verfolgen. Sie sind konkrete Anzeichen dafür, ob sich etwas verändert hat. Gute Indikatoren sind SMART: spezifisch, messbar, erreichbar, relevant und zeitgebunden.

Beispiele sind:

  • Anzahl der durchgeführten Trainings (Output-Indikator)
  • Prozentsatz der Landwirte, die nach dem Training höhere Erträge melden (Outcome-Indikator)
  • Rückgang der Kindersterblichkeitsrate in der Region (Impact-Indikator)

 

Verfolge Meilensteine – nicht nur Aktivitäten

Es ist verführerisch, lediglich zu zählen, wie viele Aufgaben erledigt wurden. Was wirklich zählt, sind jedoch die erreichten Meilensteine. Meilensteine sind konkrete Ereignisse oder Schritte im Projektverlauf. Einen Meilenstein zu erreichen, wie z. B. die Einrichtung eines funktionierenden lokalen Komitees, zeigt, dass das Projekt echte Fortschritte macht.

Kombiniere Zahlen mit Geschichten

Quantitative und qualitative Informationen ergänzen sich. Zahlen zeigen die Größenordnung, aber Geschichten von Gemeindemitgliedern vermitteln Bedeutung. Die Aussage einer Bäuerin, wie eine neue Methode ihre Ernte verbessert hat, kann Statistiken Leben einhauchen und wertvolle Erkenntnisse liefern.

Überprüfe den Fortschritt regelmäßig

Messung ist am nützlichsten, wenn sie Handeln ermöglicht. Selbst einfache monatliche oder vierteljährliche Überprüfungen helfen Teams, Pläne anzupassen, Ressourcen besser einzusetzen und Herausforderungen zu begegnen, bevor es zu spät ist.

Fazit

Für Einsteiger und Einsteigerinnen im wirkungsorientierten Monitoring und in der Evaluierung gilt: Die Dinge nicht unnötig kompliziert machen. Beginne mit ein paar klaren Indikatoren, sammle regelmäßig Informationen und nutze sowohl Daten als auch Rückmeldungen der Beteiligten. Fortschritte zu messen dient nicht nur der Berichterstattung – es ist ein Werkzeug zum Lernen, zur Verbesserung und dafür, sicherzustellen, dass dein Projekt wirklich etwas bewirkt.

Wer mehr über wirkungsorientiertes Monitoring erfahren möchte, kann an unserem WebinarIntroduction to results-based monitoring teilnehmen. Es stellt die wichtigsten Begriffe und Konzepte vor und gibt – basierend auf den Praxiserfahrungen der Trainer*innen – Tipps zum Aufbau eines wirkungsorientierten Monitoringsystems.